Kirche ein Social Network?


Das klingt zuerst als Widerspruch, wo Kirche doch eher weniger mit modernen Kommunikationsmitteln und Smartphones verbunden wird. Und dennoch gehört das, was wir in der aktuellen Sprache mit netzwerken beschreiben, seit jeher zu Kirche und Glaube. Natürlich ist es ungleich einfacher mit der Maus auf einen Knopf zu drücken um seine Zustimmung zu signalisieren, kaum einer wäre auf die Idee gekommen einfach so persönliche Eindrücke aufzuschreiben und an Freunde zu verteilen.

Der Apostel Paulus freilich hat das mit seinen Briefen getan, seit der Frühzeit der Kirche haben Menschen seine Briefe und die anderen Schriften des Neuen Testaments vervielfältigt und untereinander ausgetauscht. Das Vorbild für Paulus ist hier natürlich Jesus Christus selbst, der den Menschen Gott auf eine neue Art nahe brachte, sie begeisterte und einlud ihm zu vertrauen wie einem guten Vater und einer liebenden Mutter. Durch diese Schritte sollten Sie von neuem Mut und Kraft finden den Alltag des Lebens zu gestalten und sich nicht in die Welt hinein zu verlieren.

Johannes der Täufer hat das auf seine ganz eigene Weise versucht. Seine Bußpredigt und seien Forderungen war nicht bequem, aber viele haben begriffen, dass sie mit ihrem Leben bei ihm ‚gefällt mir!‘ klicken müssen, um dem end- und hilflosen Trott des Alltags zu entkommen. Das ist freilich ungleich schwerer als die mit der Hand die Maus zu bewegen, aber es ist auch viel erfüllender.

In den Strukturen der Kirche droht das manchmal in den Hintergrund zu rücken und sich in endlosen Grundsatzdiskussionen und Richtungsstreitigkeiten zu verlieren. Entscheidend ist es aber eine Gottesbeziehung, die mein Leben tragen kann. Wie damals bei Jesus wirkte das ansteckend und mutmachend. Das ist natürlich auch ein Anspruch an uns, die wir als Glaubende diesen Schatz im Leben entdeckt haben, unsere Netzwerke so zu pflegen, dass andere diese Schatz auch für sich in ihrem Leben entdecken können.

Wo dieses Netzwerk offen ist andere für diesen Weg zu begeistern ohne ihnen ein Korsett eigener Meinungen überstülpen zu wollen, wirkt es begeisternd. Da ist Kirche als Ekklesia eine Gruppe von Herausgerufenen aus dem Trott der Welt, eine Gemeinschaft von Menschen, die in der Tradition Jesus Christi leben. Tradition als Weitergabe dessen, was mich in meinem Leben trägt und anderen Mut zu machen das auch zu versuchen.

Kirche als Social-Network könnte sein, die Kontakte über die Welt des Internets zu pflegen und in der persönlichen Begegnung andere für den Weg mit Gott zu begeistern, oder wie Johannes der Täufer auf Christus, das Licht der Welt, hinzuweisen.

Über spirituelles

Die Sehnsucht Gottes ist der lebendige Mensch, meint Augustinus. Ich spüre in meinem Leben dieses Sehen Gottes und gebe es gerne an andere weiter.
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